Die 1265 vom pisanischen Stadtvogt Ildebrandino innerhalb der Stadtmauern errichtete Fonte dell'Abbondanza (Brunnen des Überflusses) war im mittelalterlichen Massa Marittima die wichtigste städtische Wasserquelle. Dank der jüngsten Restaurierungsarbeiten ist in dem architektonischen Komplex ein bisher unbekanntes Fresko wieder aufgetaucht, das den „Albero della Fecondità“, den Baum der Fruchtbarkeit darstellt und von der Bedeutung des Brunnens für die Versorgung der Stadt zeugt.
Der Baum der Fruchtbarkeit ist ein Fresko aus der Zeit von 1265 bis 1335, das bei seiner Entdeckung sofort für Verwunderung und Empörung sorgte. Das Fresko stellt einen großen Baum dar, an dessen Blättern 25 Phallusse hängen, unter denen sich zwei Frauen um einen streiten. Um sie herum fliegen schwarze Vögel mit bedrohlichem Verhalten und andere unbestimmbare Figuren. Nach Ansicht vieler Kritiker hatte dieses Fresko eine magische Funktion zur Abwehr böser Geister und stellte ein gutes Omen für die Ernten dar.